Für die Eltern?

Eltern liegt das Wohl des eigenen Kindes immer ganz besonders am Herzen. Sie sorgen jeden Tag für Ihr Kind und machen sich an Tagen, an denen Ihr Kind krank ist, besonders große Sorgen. Eine Operation ist dabei sicherlich besonders emotional. Wir möchten Ihnen hiermit die wichtigsten Informationen zu diesem Behandlungsablauf geben.

Kinder bedürfen einer besonderen anästhesiologischen Fürsorge

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, Kinder bedürfen einer besonderen anästhesiologischen Fürsorge. Unser Team ist in der ambulanten Kinderanästhesie sehr erfahren, der Anteil von Kindern ist in unserer Praxis groß. Narkosen bei Kindern gehören bei uns zur Normalität und wir kooperieren dabei seit langer Zeit mit speziell ausgebildeten Kinderchirurgen. Unsere Routine trägt zur Sicherheit bei der Behandlung Ihres Kindes bei.

Auf die häufigsten Fragen wollen wir Ihnen hier einige Antworten geben, sollten Sie weitergehende Informationen wünschen, sprechen Sie uns an.

Muss ich mit meinem Kind über die Operation sprechen?

Es ist immer förderlich, wenn Kinder möglichst genau wissen, was auf sie zukommt. Ungewohnte Umgebung und unbekannte Abläufe fördern Unbehagen und Ängste. Ein freundliches Gespräch mit Ihrem Kind im Vorfeld baut Berührungsängste ab. Sie können sich dabei an unseren Seiten orientieren oder auch auf Literatur in Buchform oder als Hörspiel zurückgreifen.

Muss ich mit meinem Kind zum Vorgespräch kommen?

Ein Vorgespräch gemeinsam mit Ihrem Kind ist unbedingt anzuraten. Wir bekommen dabei die Gelegenheit, Ihr Kind zu beobachten und können dabei oft Begleiterkrankungen schnell erkennen. Wir können das Verhalten Ihres Kindes gut einschätzen und es dabei schon in die Thematik einführen. Spielerisch können wir Ihrem Kind erzählen, was für uns alle an dem besonderen Tag wichtig ist. Dabei können wir auch Arztbefunde sichten und eventuelle Besonderheiten besprechen, wie z. B. Medikamentengabe oder Schmerztherapie zu Hause.

Muss mein Kind wirklich nüchtern bleiben?

Zur Vermeidung von Erbrechen und damit verbundenen Problemen ist es unbedingt notwendig, dass auch Kinder nüchtern bleiben. Die Nüchternzeiten sind für alle Menschen, ob groß oder klein, jung oder alt, die gleichen. Sie finden die genaue Beschreibung unter Narkoseablauf / vor der Narkose. Kurz gesagt: Essen ist nur bis 6 Stunden vor der Operation erlaubt, Muttermilch bis 4 Stunden, Wasser darf bis 2 Stunden vor der Operation getrunken werden.

Ist ein Schnupfen Grund zur Terminverschiebung?

Sollte Ihr Kind krank sein, sollten Sie uns rechtzeitig telefonisch informieren. Eine Entscheidung darüber, ob z. B. während oder nach einer Erkältung eine Operation und Narkose durchgeführt werden können, ist immer eine individuelle Entscheidung. Dabei spielen Vorerkrankungen, der Allgemeinzustand, die Dauer und der Schweregrad der Operation eine große Rolle. Zögern Sie nicht, mit uns darüber zu sprechen.

Darf ich bei der Behandlung dabei sein?

Wir freuen uns, wenn Sie möglichst lange und aktiv mit uns bei Ihrem Kind sind. Fast immer können wir Sie mit unseren OP-Bereich mitnehmen, Sie bleiben bei Ihrem Kind bis es schläft. Sie unterstützen Ihr Kind und uns bei der Narkoseeinleitung. Erst wenn der Narkoseschlaf eingesetzt hat, begleiten wir Sie zurück in die Wartezone. Dort haben Sie eine kurze Pause, bis Sie im Aufwachraum so bald es möglich ist, wieder bei Ihrem Kind sein können. In aller Regel wird Ihr Kind dann noch schläfrig sein und erst in Ihrem Beisein wieder wach. Somit spürt Ihr Kind keine Trennung von den Eltern.

Wann darf mein Kind wieder essen und spielen?

Sobald Ihr Kind wieder wach ist und sitzen kann, kann es auch wieder essen und trinken. Den ersten Tee und den ersten Keks gibt es sogar schon bei uns im Aufwachraum. Sie können Ihrem Kind auch selbst etwas mitbringen, insbesondere dann wenn Sie eine längere Rückreise antreten. Es sollten allerdings leicht verträgliche Speisen und Getränke sein. Stark fetthaltige oder Kohlensäurehaltigen Getränke werden manchmal weniger gut vertragen.

Wird mein Kind sich übergeben müssen?

Übelkeit und Erbrechen sind nach Narkosen sehr selten. Moderne Medikamente und Anästhesiekonzepte sowie vorbeugende Maßnahmen können eine postoperative Übelkeit oder sogar Erbrechen nahezu ausschließen. Sollte es dennoch dazu kommen, können wir im Aufwachraum schnell medikamentös eingreifen und zuverlässig Abhilfe schaffen.

Wird mein Kind Schmerzen haben?

Schmerzen gehören zwar nach Operationen genau so wie nach häuslichen Verletzungen grundsätzlich dazu, sie können aber gut und zuverlässig behandelt werden. Wir verabreichen schon vor oder während der Narkose schmerzstillende Medikamente und unterstützen diese nach Möglichkeit durch eine zusätzliche örtliche Betäubung während Ihr Kind noch schläft. Dadurch ist meistens eine weitgehende Schmerzfreiheit nach der Behandlung gewährleistet. Zu Hause können Sie mit Schmerzsäften oder Zäpfchen zu einem längeren Wohlbefinden beitragen. Eine Anleitung dazu bekommen Sie von uns vor der Entlassung.

Wird mein Kind weinen oder unruhig sein?

Unruhe, Unkooperativität oder sogar Verwirrtheit sind nach Narkosen denkbar, aber bei gutem Anästhesiekonzept sehr selten. Wir versuchen speziell abgestimmte Verfahren anzuwenden, die alle Situationen vermeiden sollen, die zu einer Unruhe im Nachhinein beitragen können. Dazu gehören unter anderem ein Verzicht auf medikamentöse Beruhigung vor der Narkose zugunsten der elterlichen Fürsorge, ein Verzicht auf inhalierbare Narkosegase, eine zuverlässige Schmerztherapie sowie eine möglichst frühe Nähe zu Eltern in der Aufwachphase. Nicht immer können wir alle diese Punkte vollständig erfüllen, dennoch können Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind nach der Narkose zwar etwas müde, unaufmerksam oder tollpatschig sein wird, es wird aber meistens zufrieden, froh und führbar sein.

Muss ich zu Hause noch etwas bedenken?

Sie sollten Ihre Heimreise gut organisieren. Eine Begleitperson sollte sich um das Kind kümmern können, fahren sollte eine andere Person. Öffentliche Verkehrsmittel sind für die Rückfahrt nicht empfehlenswert. Eine Kuscheldecke, ein Kuscheltier, Wechselkleidung können Ihrem Kind die Zeit dabei versüßen. Zu Hause sollten Sie Ihrem Kind Ruhe gönnen. Es ist ein guter Tag zum Vorlesen, aber kein guter Tag zum Springen und Toben. Ihr Kind muss nicht zwingend ins Bett, aber das Sofa ist ein guter Begleiter. Essen und Trinken sind möglich. Für die häusliche Schmerztherapie bekommen Sie von uns eine Anleitung. Ebenfalls bekommen Sie Kontakttelefonnummern zu Ihrem Anästhesisten und Operateur. Sobald Sie in Sorge geraten, können Sie uns in den ersten 24 Stunden anrufen.

Muss ich den Verband wechseln?

In aller Regel soll der Verband in den ersten 24-48 Stunden nicht gewechselt werden. Bei starken Verschmutzungen kann der Verband durch ein Gazepflaster ersetzt werden. Falls Sie eine ungewöhnliche Blutung beobachten, sollten Sie mit dem Operateur Kontakt aufnehmen.

Ist eine ärztliche Kontrolle notwendig?

Wir besprechen mit Ihnen eine eventuelle Kontrolle im Anschluss an die Operation. Bei größeren Operationen sollte diese am nächsten oder übernächsten Tag beim Operateur oder manchmal auch bei dem Kinderarzt stattfinden. Dafür können Sie vielleicht schon im Vorfeld um einen Termin bitten.

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