Narkose im Alter

In höherem Lebensalter stellen sich immer spezielle Situationen und besondere Bedürfnisse ein. Oft gesellen sich im Laufe des Lebens kleinere oder größere Vorerkrankung dazu, fast alle nehmen regelmäßig Medikamente ein. Manchmal ist man noch gesellschaftlich oder beruflich sehr aktiv, manchmal ist der Alltag auch sehr ruhig geworden. Zum Teil lebt man weiterhin in einer Gemeinschaft, zunehmend sind aber Lebenskonzepte als Single alltäglich. Alle diese Aspekte machen Sie ganz individuell und einzigartig. Wir wollen Ihnen für Ihre besondere Situation auch eine individuelle Lösung für die geplante Behandlung anbieten.

Informieren Sie sich über die Möglichkeiten rund um die Behandlung. Nutzen Sie das Angebot eines persönlichen Vorgespräches mit Ihrem Anästhesisten. Bereiten Sie sich auf dieses Gespräch vor, machen sich Notizen und bringen Sie am besten eine Begleitung mit.

Vorgespräch

In diesem Gespräch können wir mit Ihnen klären, ob eine Narkose möglich, sinnvoll oder sogar notwendig ist. Wir besprechen dabei Ihre Medikamente, Ihre Vorerkrankungen und die ärztlichen Befunde. Wir erklären Ihnen die Regeln und Verhaltensweisen vor und nach der Operation. Wir klären Sie dabei über Vor- und Nachteile der Narkose auf und zeigen Ihnen einen „roten Faden“ für den Tag der Operation.

Bringen Sie dazu folgendes mit:

  • ausgefüllten Narkosefragebogen
  • ärztliche Befunde
  • Informationen vom Operateur
  • Ihre Begleitung
  • Krankenversichertenkarte

Am OP-Tag

Sie müssen am Tag der Operation nüchtern in unsere Praxis kommen. Sie finden die genaue Beschreibung der Nüchternzeiten unter Narkoseablauf / vor der Narkose. Kurz gesagt: Essen ist nur bis 6 Stunden vor der Operation erlaubt, Wasser darf bis 2 Stunden vor der Operation getrunken werden. Die Einnahme der Medikamente haben Sie bereits im Vorgespräch mit Ihrem Anästhesisten besprochen. Fast alle Medikamente können auch am OP-Morgen wie üblich trotz der Nüchternheit eingenommen werden. Ausnahmen bilden Medikamente gegen Diabetes oder Medikamente zur Veränderung der Blutgerinnung. Die Einnahme dieser Medikamente muss immer individuell besprochen werden.

Während der Behandlung

Unabhängig von der Art der Narkose, werden Sie immer von einem Team der Anästhesie bestens und lückenlos überwacht. Ein Facharzt für Anästhesie und eine Pflegekraft mit besonderer Erfahrung in der Anästhesie sind zu jeder Zeit an Ihrer Seite. Sie überwachen mit Hilfe von Überwachungsgeräten Ihren Kreislauf und Ihre Atmung und können jederzeit auf Veränderungen Ihres Befindens schnell und zuverlässig reagieren. Ob für Ihre Behandlung eine örtliche Betäubung ausreicht, mit einer Analgosedierung Ihr Bewusstseinszustand gedämpft wird oder ob eine Vollnarkose geplant ist, richtet sich nach vielen Punkten, u. a. auch nach der Dauer und dem Schweregrad der Operation und nach Ihrem persönlichen Gesundheitszustand. Sie können sich aber immer sicher sein, dass wir stets nach einem Grundsatz agieren, so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Die oberste Prämisse hat dabei Ihre Sicherheit und die beste Durchführbarkeit der geplanten Behandlung.

Nach der Behandlung

Unmittelbar nach der Behandlung werden Sie in unserem Überwachungsbereich versorgt. Sofern Sie bei der Behandlung geschlafen haben, erreichen Sie hier sehr schnell den vollen Wachzustand. Sie können in der Regel innerhalb von 15 Minuten wieder trinken und essen. Sobald alle Kreislauf- und Atmungswerte stabil sind und Sie sich dazu in der Lage fühlen, können Sie unsere Praxis gemeinsam mit Ihrer Begleitung verlassen. Sie dürfen in den ersten 24 Stunden nicht eigenständig am Straßenverkehr teilnehmen. Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht empfehlenswert. Daher sollten Sie stets mit einer kompetenter Begleitung Ihre Rückreise antreten. Sie bekommen vor Ihrem Heimweg noch weitere Instruktionen und Hinweise zu weiteren Kontrollterminen und zum Umgang mit dem Verband. Nicht zuletzt händigen wir Ihnen auch Telefonnummern aus, unter denen Sie den Operateur und den Anästhesisten jederzeit in den ersten 24 Stunden erreichen können.

Zu Hause

Nach der Behandlung können Sie zunächst etwas schläfrig sein oder über eine eingeschränkte körperliche und geistige Fitness verfügen. Sie sollten daher einen ruhigen Tag einplanen, ohne körperliche oder mentale Herausforderungen. Sie gelten für die ersten 24 Stunden als nicht straßenverkehrstauglich und auch als nicht geschäftstauglich. Lassen Sie als Ihr Auto und Ihr Fahrrad stehen und gehen Sie nicht Ihrer Arbeit nach, weder im Büro noch im Haushalt. Ihre Begleitperson muss Sie über die ersten 24 Stunden betreuen, auch über Nacht. Es handelt sich hier sowohl um einen sinnvollen Ratschlag zur Vermeidung von Zwischenfällen als auch um eine gesetzliche Vorgabe. Ungewöhnliche Zwischenfälle, beispielsweise ein Sturz im eigenen Badezimmer, passieren meist nachts. Daher sollte auch zu dieser Zeit eine Person in Ihrer Nähe sein, die körperlich, geistig und sozial in der Lage ist, einen Notruf zu tätigen.

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